Semesterbeginn in Göttingen

Zum Semesterbeginn in Göttingen und der akuten Wohnungsnot erklärt der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin: Mittel für sozialen Wohnungsbau aufstocken.

Diese Woche hat für 6000 Erstsemester das Studium an der Universität Göttingen begonnen. Damit erreicht die Zahl der Studierenden mit 31500 das höchste Niveau in 25 Jahren. Über diese Entwicklung freue ich mich sehr. Die Universität ist für Göttingen und die Region nicht nur wirtschaftlich von enormer Bedeutung. Allerdings hat sich durch die stetig wachsende Zahl Studierender die Situation auf dem Wohnungsmarkt verschärft. Darunter leiden nicht nur Studierende, sondern auch junge Familien und Geringverdiener. Knapp 4000 Studierende haben sich für das Wintersemester auf einen Platz im Studentenwohnheim beworben, nur 780 konnten vermittelt werden.

 Die Wohnungsnot ist in den meisten Groß- und Studentenstädten ähnlich. Die Bundesregierung hat es bisher nicht geschafft für das Problem tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau müssen auf mindestens zwei Milliarden Euro im Jahr aufgestockt werden.

 Das Programm Vario Wohnen, das die Bundesregierung letztes Jahr ins Leben gerufen hat, ist nicht mehr als ein Trostpflaster. Es hat bisher keine einzige Studentenwohnung hervor gebracht.

Wir brauchen einen Aktionsplan „Studentisches Wohnen, Integration und soziale Infrastruktur“. Der Aktionsplan, den der Bund gemeinsam mit Ländern, Kommunen, und Hochschulen auflegen soll, soll Zwischennutzungen von Bundesliegenschaften zu erleichtern, Hochschulstädte zur kreativen Quartiersentwicklung ermutigen und innenstadtfernere Quartiere attraktiver machen z. B. durch ein besseres Nahverkehrsangebot oder Radverkehrsanlagen für studentisches Wohnen.

 

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