Mit einer Ballonaktion wollen Berliner aus Pankow, Reinickendorf und Mitte am Sonnabend, den 26. August um 18.00 beim „Fest Schönholz: Wir machen mobil gegen Fluglärm!“ im Bürgerpark Pankow für die überfällige Schließung von Tegel demonstrieren.
Die Ballons sollen in der Einflugschneise steigen gelassen werden.
Dazu sind alle Berlinerinnen und Berliner eingeladen, sich vor Ort ab 15.00 Uhr mit Luftballons mit der Aufschrift „Tegel schließen – Ruhe genießen“ auszustatten.
Unterstützt wird die Aktion vom ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der mit einer Rede das Startsignal für die Aktion geben wird.
Jürgen Trittin dazu: „Es geht hier auch um Vertrauen in politische Zusagen. Die Anwohner vertrauen zu Recht darauf, dass der Flughafen Tegel geschlossen wird, wenn der BER endlich in Betrieb genommen wird. Viele von ihnen haben ihre Lebensentscheidungen im Vertrauen auf diese Zusagen getroffen. Dieses Vertrauen darf nicht enttäuscht werden.“
Hintergrund:
Über dem Bürgerpark landen die Flugzeuge teilweise im Minutentakt. Sie haben hier eine Höhe von gut 340 m mit massivem Lärm. Bei Ostwind starten sie über dem Norden und erreichen Lärmwerte von über 70 dB. Das ist gesundheitsschädigend. Lärm befördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und weitere Erkrankungen.
Als besonders perfide empfinden es Hunderttausende von Berlinern, dass das Nachtflugverbot komplett durchlöchert ist. Allein im ersten Halbjahr starteten und landeten 584 Flugzeuge nach 22.00 Uhr – die nächtlichen Postflüge und die Regierungsmaschinen nicht gerechnet. Besonders auffällig waren hier Air Berlin/Niki, auf die alleine rund 470 Nachtflüge entfielen. Doch offensichtlich hat auch die Willfährigkeit der Flughafenleitung die Insolvenz der Gesellschaft nicht aufhalten können. Es war eine gescheiterte Standortpolitik zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger.
FDP und CDU wollen den Lärmterror über dem Berliner Norden fortsetzen und die Gesundheit Hunderttausender Menschen weiter gefährden. Wir demonstrieren für die Schließung von Tegel.
Es geht nicht nur um Gesundheitsschutz für den Berliner Norden. Es geht auch darum, die Entwicklung in der Stadt voranzutreiben. Es geht um 9.000 neue Wohnungen, um einen Forschungsstandort und um 20.000 neue Arbeitsplätze. Es geht darum, zu den Milliarden für den BER nicht auch weitere Milliarden an Steuergeldern in einem heruntergekommen Flughafen Tegel zu versenken.
Und es geht um Rechtssicherheit. Der Flughafen Tegel wäre heute in keiner Weise genehmigungsfähig. Das Bundesverwaltungsgericht hat als Planrechtfertigung für den stadtnahen Flughafen BER auf der Schließung innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof bestanden.
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