Anlässlich des Treffens der G7-Außen- und Entwicklungsminister*innen erklären Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Ottmar von Holtz, Berichterstatter für Globale Gesundheit:
Die alten Industriestaaten müssen jetzt alles unternehmen, um die Covid-19-Impfstoffe gerecht und schnell zu verteilen. Es muss endlich Schluss sein mit dem Impfnationalismus.
Es kann nicht sein, dass Corona-Mutationen Indien und Brasilien kollabieren lassen und sich die Industriestaaten für ihre Impfquoten auf die Schulter klopfen. Bei der Impfstoffverteilung reißt die Kluft zwischen den reichsten Ländern und den ärmsten Ländern der Welt immer weiter auf. Das kann verheerende Folgen haben – nicht nur für den Globalen Süden. Die Ungleichheit der Corona-Impfstoffverteilung gefährdet auch die Geimpften in den G7-Staaten, denn die Corona-Mutationen kennen keine Grenzen und können im schlimmsten Fall eine neue Pandemie auslösen. Deshalb müssen die G7-Staaten handeln bevor es zu spät ist: Für eine erfolgreiche globale COVID-Bekämpfung müssen Impfstoffproduktionskapazitäten ausgebaut werden, bezahlbare Preise für Impfstoffe für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen ausgehandelt und Lizenzen zur Produktion von Impfstoffen vergeben werden.
Der Kampf gegen die Klimakrise muss das zweite zentrale Thema beim G7-Treffen der Außen- und Entwicklungsminister*innen sein. Die EU, die USA, Großbritannien, Kanada und Japan haben ihre nationalen Klimaschutzziele verschärft – der internationale Klimaschutz hat Rückenwind. Jetzt muss die G7 zeigen, dass sie mehr kann als gute Vorsätze formulieren. Jetzt braucht es konkrete Maßnahmen, um die Reduktionsziele auch zu erreichen: Die G7-Staaten müssen die Weichen für einen gemeinsame Emissionshandelssysteme, einen Grenzsteuerausgleich und Green Finance stellen. Nur so ist das 1,5-Grad-Ziel von Paris doch noch möglich.
Globale Krisen lassen sich nur mit Multilateralismus und Solidarität lösen. Für die G7 bleibt es eine Herausforderung, zusammen mit Brasilien und Indien wie mit China und Russland im Rahmen der G20 zu arbeiten.
Verwandte Artikel
Alles muss anders bleiben – Sicherheit in der Veränderung
Liebe Steffi, Vielen Dank. Du bist nach mir die zweite Grüne, die das Bundesumweltministerium leitet. Der Artenschutz, der Naturschutz haben es heute schwerer als zu meiner Zeit. Wenn rechtspopulistische Bauern auf ihren 100.000 Euro teuren Treckern glauben machen können, ihre wirtschaftliche Zukunft hänge am Umpflügen von Blühstreifen – dann stimmt etwas nicht in diesem Land….
Weiterlesen »
Energiewende in Deutschland – und der Welt: Rede bei der 3. KlimAKonferenz am 17.09.24 in Berlin
Lieber Christian Theobald, Meine Damen und Herren, Vielen Dank für die Einladung. 1 Global Denken – Lokal handeln Aber ich wundere mich, dass sie mich eingeladen haben. Denn folgt man Sarah Wagenknecht, Markus Söder oder Stefan Brandner – also BSW, CSU oder AfD – dann sind „Die Grünen die gefährlichste Partei Deutschlands“. Warum sind wir…
Weiterlesen »
Kopfgeld für Menschen aus Hongkong völlig inakzeptabel
Die Kopfgelder sind völlig inakzeptabel und entbehren jeder Rechtsgrundlage. Mit Angst und Schrecken versucht die kommunistische Partei erneut, Menschen in aller Welt zu unterdrücken. Menschen, die berechtigte Kritik an der kommunistischen Partei äußern. Das dürfen wir, das dürfen Demokratien nicht zulassen. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, das wir schützen und nicht der autoritären Willkür von Präsident Xi opfern dürfen.
Weiterlesen »
Kommentar verfassen