Anlässlich des G20-Gipfels in Rom vom 30. – 31.Oktober 2021 erklärt Jürgen Trittin, Bundestagsabgeordneter aus Südniedersachsen:
Der G20-Gipfel in Rom kurz vor dem Start der COP26 in Glasgow sollte einen letzten Schwung in die internationalen klimapolitischen Verhandlungen bringen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich so viel wie möglich bewegen, um die Welt auf einen verlässlichen 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Die G20 Staaten sind für 75% der weltweiten Emissionen verantwortlich und sollten deshalb mit einem starken gemeinsamen Aufschlag einen Impuls für die Weltklimakonferenz setzen. Eine Selbstverpflichtung künftig zwei Prozent des Bruttosozialprodukts in den Ausbau von Erneuerbarer Energien zu investieren, würde ein starkes Zeichen für den internationalen Klimaschutz setzen. Jetzt geht es darum Handlungsdruck in der COP26 aufzubauen. Deutschland und die Europäische Union sollten sich auf beiden Gipfeln als Vorreiter im Kampf gegen die Klimakrise positionieren.
Mit Blick auf die Verteilung von Impfstoffen müssen die G20 ihren deklarierten Zielen endlich Taten folgen lassen. Das momentane Tempo der Impfstoffverteilung lässt das Ziel, bis Mitte 2022 70% der Weltbevölkerung geimpft zu haben, utopisch wirken. Vor allem im globalen Süden herrscht eine gravierende Impfstoffknappheit. Die G20-Staaten haben 15-mal mehr Impfdosen als beispielsweise Länder in Subsahara-Afrika. Die G20 muss ihre Spendenzusagen aufrechterhalten und so den Schutz der globalen Bevölkerung ermöglichen. Eine ungerechte Verteilung bedroht nicht nur Menschen in den ärmsten Ländern, sondern wirft die ganze Welt zurück.
Dass Xi Jinping und Wladimir Putin nicht persönlich am Gipfel in Rom teilnehmen, darf nicht dazu führen, dass wichtige Entscheidungen in der Klimapolitik und für mehr Impfgerechtigkeit auf die lange Bank geschoben werden. Mit Staaten wie China, Brasilien und Indien ist die G20 ein entscheidenderes Format als die G7. Diese Verantwortung müssen die Staaten auf sich nehmen, um gemeinsame Lösungen für geteilte globale Probleme zu finden. Besonders China ist für Deutschland und die Europäische Union sowohl systemischer Rivale und Wettebewerber als auch Partner in den wichtigen globalen Fragen wie der Klimakrise.
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