Zur heutigen Teilnahme Indiens, Indonesiens, Argentiniens, Südafrikas und des Senegals am G7-Gipfel in Elmau erklären Jürgen Trittin, Sprecher für Außenpolitik, und Schahina Gambir, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Globale Herausforderungen brauchen gemeinsame Antworten. Die besondere Einladung zum G7-Gipfel, die die Bundesregierung für heute an Indien, Indonesien, Argentinien, Südafrika und den Senegal ausgesprochen hat, ist ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit. Die G7 müssen ihre Handlungsmacht nutzen, um schnell Linderungen für die drängenden globalen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs zu finden – das gilt besonders für die sich weltweit zuspitzende Versorgungslage mit Grundnahrungsmitteln und Energie. Gleichzeitig müssen sie die Kooperation mit Partnern weiter ausbauen, um globalen Problemstellungen zu begegnen. Die Klimakrise, die Pandemie und zuletzt der russische Krieg in der Ukraine haben deutlich vor Augen geführt, dass es gemeinsamer Initiativen und gestärkter Beziehungen bedarf, um globalen Krisen effektiv begegnen zu können.
Als bevölkerungsreichster Demokratie der Welt kommt Indien hier eine wichtige Rolle zu: Möchte sich Indien langfristig von Russland abhängig machen und mit niedrigen Ölpreisen verführen lassen oder am technologischen Fortschritt des Westens teilhaben? Das momentane Lavieren zwischen den geopolitischen Lagern birgt das Risiko, dass Neu-Delhi den Impuls zur ökologischen Erneuerung seiner Energiewirtschaft verspielt – und damit eine Zukunft mit saubererer Umwelt, größerer strategischer Unabhängigkeit sowie technologischer Allianz mit dem Westen. Mit der „Partnerschaft für Globale Infrastruktur“ haben die G7-Staaten in Elmau 600 Milliarden Euro bis 2027 genau für solche Zwecke zur Verfügung gestellt und Indien sollte diese Chance jetzt nutzen.
Indiens Teilnahme als Gast des G7-Gipfels zeigt das Vertrauen, das die führenden Demokratien und Industriestaaten in das Land setzen. Indien besitzt optimale Voraussetzungen zur Produktion alternativer Energien, und ohne Indien wird es weltweit nur schwer gelingen, deutliche Fortschritte bei der CO2-Neutralität zu erreichen. Eine konsequente Klimapolitik ist zugleich das nachhaltigste Instrument, um Staaten wie Indien, die um Neutralität bemüht sind, mehr Handlungsoptionen zu geben und sich aus der russischen Rohstoff-Falle zu befreien.
Für die G7, für die EU und genauso auch für Deutschland gilt es, die Zusammenarbeit mit Partner weltweit weiter zu vertiefen und Solidarität und Zusammenarbeit zu stärken. Der heutige Gipfeltag in Elmau ist dafür ein deutliches Zeichen.
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