Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin erklärt zur Räumung der besetzten ehemaligen JVA in Göttingen:
Mit der Räumung der ehemaligen JVA in Göttingen setzt Oberbürgermeisterin Broistedt eine unselige Tradition fort. Von der Räumung des Reitstallviertels in den siebziger Jahren bis heute werden von der SPD in Göttingen Investoreninteressen mit Gewalt statt mit Dialog durchgesetzt. Vermutlich wäre es nicht zur Besetzung der alten JVA gekommen, wenn die Stadt und die Oberbürgermeisterin Broistedt vor der Entscheidung im Verwaltungsausschuss sich ernsthaft mit der Initiative Soziales Zentrum auseinandergesetzt hätte. Die Gesprächsbereitschaft kam verspätet.
Die Räumung des Gebäudes löst zudem die Probleme nicht. Göttingen hat gerade innerhalb des Walls einen Bedarf für ein Soziales Zentrum. Deshalb wird die gesellschaftliche Kritik nicht einfach verstummen. Dass die Oberbürgermeisterin Broistedt glaubte, dass das Verscherbeln von städtischem Eigentum an Investoren in Göttingen ohne Widerspruch bleibt, ist naiv. Es ist nur erschütternd, dass die Göttinger SPD seit 50 Jahren nichts dazu gelernt hat.
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