Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin erklärt zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur „Entwicklung der Bodenfeuchtigkeit in Deutschland“:
Die Folgen der Klimakrise sind auch in Göttingen spürbar – wir sind im dritten Dürrejahr in Folge. Nachdem schon die vergangenen beiden Jahre viel zu trocken waren, konnten sich Böden und Pflanzen auch im Frühjahr 2020 nicht erholen. Die Böden sind insbesondere in tiefen Schichten viel zu trocken und die Grundwasserstände sinken.
In Niedersachsen waren die Landkreise Grafschaft Bentheim, Lüneburg und Vechta in den letzten Jahren besonders von anhaltender Dürre betroffen. Viele Landwirte haben massive Einbrüche bei ihren Ernten. Insbesondere die Wälder leiden unter der anhaltenden Trockenheit.
Die Dürre der letzten Jahre zeigt deutlich, dass die Klimakrise erhebliche Auswirkungen auf unser Leben, unsere Umwelt und unser Wirtschaften hat – selbst wenn es gelingt, den Anstieg der Erdtemperatur auf unter zwei Grad zu begrenzen. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, müssen alle Wirtschaftsbereiche grundlegend ökologisch modernisiert werden. Wir brauchen aber auch eine klare Strategie, um unsere Umwelt widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise zu machen, die heute schon spürbar sind.
Damit regionale Wasserkreisläufe wieder mehr Wasser führen, muss Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden. Dazu zählt die Wiederherstellung funktionsfähiger Auen, die Renaturierung von Mooren oder die Entwicklung naturnaher Laubmischwälder, unter denen sich mehr neues Grundwasser bilden kann. Für die Landwirtschaft brauchen wir eine Neuverteilung der öffentlichen Gelder, die dafür sorgen, dass nicht weiter die reine Ertragsmaximierung im Vordergrund steht, sondern auch der Aufbau gesunder humusreicher Böden. Nur so können diese auch ausreichend Wasser filtern und speichern.
Schon heute zeichnen sich Nutzungskonflikte um unser Wasser ab. Wir brauchen jetzt einen klaren rechtlichen Rahmen für ein nachhaltiges Wassermanagement, das alle Nutzungsansprüche beispielsweise für Versorgung der Bürger*innen, Naturschutz, Bewässerung in der Landwirtschaft, Kühlung in der Industrie oder die Schifffahrt in den Blick nimmt. Um die öffentliche Trinkwasserversorgung langfristig sicherzustellen, muss ihr bereits heute ein klarer Vorrang eingeräumt werden.
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